3500 Krems an der Donau, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30
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Publikationen von Department für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Sprache
deutsch
Titel
Entwicklungsdynamiken in der Psychotherapie
Autor*in
Anton Leitner (Hrsg.) Edition Donau-Universität Krems
Ort
Wien
Verlag
Krammerverlag
Jahr
2003
Anzahl der Seiten
602
Abstract deutsch
Erster Abschnitt
„Geschichte und Psychotherapie“ wird von Hans Waldemar Schuch in einem weiten Bogen aus einer interessanten Perspektive beschrieben. Grundsätzliche Fragen wie: „Was ist Geschichte?“ „Wie entsteht Geschichte?“ „Was ist das überhaupt, Psychotherapie? und „Warum hat sich Psychotherapie überhaupt entwickelt?“ werden originell reflektiert.
Die Psychoanalyse wird von Wolfgang Wesiack als Urform der modernen Psychotherapie beschrieben. Der Autor zeigt in einer sehr eindrucksvollen und differenzierten Weise wesentliche geschichtliche und theoretische Elemente dieses Verfahrens auf. Es wird die wichtigste Leistung Freuds, die Schaffung des Untersuchungs-, Forschungs- und Behandlungsinstruments „Psychoanalyse“, gewürdigt.
Josef Egger favorisiert in seinem Beitrag eine methodenoffene Konzeption der Verhaltenstherapie, die als moderne kognitiv-behaviorale Ausrichtung, als „integrative Verhaltenstherapie“ oder „psychologische Psychotherapie“ bezeichnet wird und zeigt die Nutzung dieses Verfahrens für die Anwendung innerhalb medizinischer Rahmenbedingungen auf.
Johanna Sieper rekonstruiert den historischen Ablauf der Integration des behavioralen Paradigmas in die Integrative Therapie. Der Artikel wird durch ein Postskriptum von Hilarion Gottfried Petzold über komplexes Lernen, den informierten Leib sowie das Leibgedächtnis und das Phänomen der Synchronisierung durch Spiegelneurone ergänzt.
Zweiter Abschnitt
Wilfried Dieter beschreibt in einer Reihe von Fallvignetten unterschiedlicher depressiver Störungen den spezifischen Behandlungszugang der Katathym Imaginativen Psychotherapie. Auf der Grundlage typischer Methoden und Techniken, die hier vorgestellt werden, wird die Eigenständigkeit dieser tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie unterstrichen.
Das Arbeiten mit Musik, wie in dem Auszug der Masterthese von Andreas Adam, zeigt in berührender Weise eine Erweiterung des Repertoires Kreativer Medien. Durch die Wahl eines „flüssigen“ Erzählstils in der literarischen Form einer Novelle gelingt es dem Autor auch im „Dritten Ohr“ des „horchenden Lesers“ ein Mitschwingen anzuregen.
Susan Scharwiess stellt eine Langzeittherapie mit einer Familie in Berlin vor, in der sie „ein Experiment wagte“. Auch sie beschreibt ihr therapeutisches Handeln als eine „integrative Richtung“ innerhalb der Familientherapie, in der die subjektiven Erfahrungen der Menschen mit Hilfe einer Mehrgenerationenperspektive integriert werden.
Dritter Abschnitt
Einen besonderen Stellenwert nimmt in diesem Band die Qualitätssicherung in Form von Wirksamkeitsstudien und empirischer Forschung ein.
Eine Psychotherapieforschung, die als die wissenschaftliche Basis einer noch stärker umzusetzenden „Evidence Based Psychotherapy“ angesehen werden kann, wird immer wichtiger und ist unabdingbar, handelt es sich doch um eine professionell institutionalisierte Dienstleistung. Aus Konsumentenschutz- und wirtschaftlichen Gründen dürfen daher psychotherapeutisch Tätige nicht mit „beiden Beinen fest in den Wolken stehen“ (Eva Jaeggi 2001).
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