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News > Schulterschmerzen – was tun?

"Unter „Schulter“ wird im Volksmund die kugelförmige Auftreibung des proximalen Humerus verstanden. Nach Abschluss des universitären Studiums ist das Verständnis um dieses komplexe Gelenkssystem oft nur unwesentlich gereifter. Störungen der Schulterregion werden landläufig mit Erkrankungen des Glenohumeralgelenks gleichgesetzt.

Funktionell müssen zum Schultergürtel 3 echte und 2 unechte Gelenke, zahlreiche Bänder und Muskeln, die Wirbelsäule von der unteren HWS bis zur mittleren BWS und die oberen Rippen gerechnet werden. Für den Neuraltherapeuten gehören darüber hinaus zum System „Schulter“ Muskelfunktionsketten bis zum Fuß (statische Unterstützung bei Armbewegungen), neurogene Verknüpfungen über Plexus cervicalis, brachialis und den Grenzstrang sowie weitere kybernetische Schaltkreise (Extrazelluläre Matrix, Zytokine,…). Die Schulter ist auch als Ausdrucksmittel zu verstehen. Ein funktionstüchtiges Gelenk symbolisiert Vitalität. Auch die Form des Schultergürtels kann Stärke oder Schwäche ausdrücken (Bio-Psycho-Soziales Dreieck).

Der Schultergürtel ist der beweglichste Gelenkskomplex des menschlichen Körpers. Störungen des muskulären Zusammenspiels oder der ligamentären Verbindungen (z. B. Überlastung) können ebenso Schmerz verursachen wie arthrogene oder vertebragene Störungen. Wenn kein akutes Trauma oder keine Entzündung vorliegt, besteht meist primär eine muskuläre Dysbalance. Diese Störung betrifft nicht nur die Schultermuskulatur, sondern verläuft in der Regel von der paravertebralen Muskulatur bis in den distalen Arm („kinetische Kette“). Da die Beschwerden meist über lange Zeit Bagatellcharakter haben, werden sie von Patient und Therapeuten geringgeschätzt und über lange Zeit gar nicht oder nicht suffizient behandelt. Daher können zum Zeitpunkt des Auftretens einer akuten Symptomatik bereits ausgeprägte degenerative Vorschäden bestehen mit geringer Chance auf Restitution.

Beziehungen

Weitere Beziehungen der Schulter sind zum Teil schon in älteren Anatomielehrbüchern erwähnt. Das bekannteste Beispiel ist die Beziehung der Leber-Gallenregion zur rechten Schulter (segmentale Projektionszone). Dabei verläuft die Projektionsbahn über eine Afferenz im rechten N. phrenicus, wobei bis heute ungeklärt ist, wie das afferente Signal in diesen Nerv gelangt. Folge dieser Beziehung ist, dass bei Erkrankungen oder Op.-Narben in der Leberregion verstärkte Degenerationserscheinungen der rechten Schulter auftreten können. [...]"

Von Dr. Wolfgang Ortner, Hof am Leithaberge, und Dr. Kurt Gold-Szklarski, Wien, ProMed komplementär 1/2012
© 2012 Springer-Verlag GmbH, Impressum

Den gesamten Artikel finden Sie unter folgendem Link:

http://www.springermedizin.at/fachbereiche-a-z/i-o/komplemen...
Quelle: springermedizin.at Newslette 22.03.2012


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