Inhalt:
Im Seminar behandeln wir eine Reihe von zentralen FAQs (frequently asked questions), Fragen der Bioethik, Philosophie und Anthropologie:
Wie kann ich als Arzt/Ärztin, Psychotherapeut*in, aber auch Angehörige mit einem Menschen konstruktiv und zielführend umgehen, der vorübergehend oder dauerhaft in seiner Autonomie stark eingeschränkt ist? Wie mit einem Menschen, der im Sterben liegt?
Was ist ethisch angemessen und was sollte vermieden werden?
Wie entwickle ich eine professionelle Distanz?
Wie gelingt es mir dabei, die gesunde oder goldene Mitte zwischen I) einem Helfersyndrom bis zur Selbstopferung und II) einer emotionalen Verrohung bis zur Empathielosigkeit zu entwickeln?
Was ist Rollenschutz und wo bekomme ich so etwas?
Welche Erkenntnismethoden und welche Grundhaltung unterstützen mich gegenüber in der Autonomie eingeschränkten Personen?
Seminarziele
Erkenntnis von möglichen Schwierigkeiten und Herausforderungen im Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen
Gewinn an Sicherheit im Umgang mit in der Selbstbestimmung eingeschränkten, schwerstkranken und sterbenden Personen
Abbau von Ängsten vor eigenem Versagen und unethischem gar grenzüberschreitendem Bevormunden der Patient*innen
Beispiele für den Einsatz von Tools: Phänomenologische Grundhaltung, Wertschätzung und Empathie, aber auch professionelle Distanz und Rollenschutz
Zur Vortragenden Prof.in Mag.a Dr.in Monika Wogrolly
Im Zuge eines interdisziplinären Forschungsprojektes des Fonds zur Förderung wissenschaftlicher Forschung und eines Folgeprojektes im Bereich Bioethik, Medizin, Philosophie und Medizinischer Psychologie verbrachte Monika Wogrolly sieben Jahre in Form von teilnehmender Beobachtung auf diversen allgemeinmedizinischen, vor allem auch intensivmedizinischen, geriatrischen, nephrologischen, kardiologischen und psychiatrischen Stationen. Ihre Aufgabe war es, die Ärzt*innen, Pflegenden, Patient*innen und Angehörigen in ihrer Beziehung zu einander zu unterstützen und fördern. Die Forschungsergebnisse der mehrjährigen Studie schlugen sich in Publikationen in der Wiener Medizinischen Wochenschrift und Wogrollys Buch Abbilder Gottes nieder. Vor allem der Umgang mit in der Selbstbestimmung und Urteilsfähigkeit vorübergehend oder dauerhaft geltenden Personen lag im Fokus der Untersuchung.
Zielgruppe
alle Interessent*innen, soziale Berufe