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News > BUCH: *Wie wollen wir sterben?* Ein ärztliches Plädoyer für eine neue Sterbekultur in Zeiten der Hochleistungsmedizin von Michael de Ridder

"Rezension:
Noch vor 50 Jahren war der Arzt medizinisch gesehen oft hilflos, aber er kümmerte sich um die Kranken, erinnert uns Michael de Ridder. Doch mit dem plötzlichen Aufstieg pharmakologischer und medizintechnischer Interventionsmöglichkeiten haben die Mediziner den Menschen aus dem Blick verloren – und das Sterben erst recht. Die Medizin wurde, vor allem am Lebensende, „wissenschaftlich“ und inhuman.

Dagegen setzt der Berliner Notfallarzt sein eindringliches Plädoyer für Selbstbestimmung und Fürsorge am Ende des Lebens. Jeder, der nachdenkt über eine Patientenverfügung, künstliche Lebensverlängerung, „Sterbehilfe“, Schmerzen und das sogenannte medizinisch Mögliche, sollte dieses Buch lesen. Es hilft sehr bei der Bildung einer eigenen Meinung und beim Handeln in diesem heftig umstrittenen Lebensfeld.

Mit ergreifenden, teils auch schockierenden Beispielen aus seiner ärztlichen Praxis beleuchtet der Autor die Auswirkungen einer missverstandenen ärztlichen Ethik, die den Erhalt des Lebens, meist reduziert auf die bloßen Körperfunktionen, um jeden Preis fordert: Der Mensch bleibt dabei oft auf der Strecke. Mit den sachlichen Betrachtungen zum „Fiasko der Schmerztherapie“ in Deutschland, zum „sogenannten Wachkoma“, zum „Wert der Palliativmedizin“ und zur „Selbstbestimmung am Lebensende“ sucht der Autor nach dem „Auftrag der Medizin am Lebensende“.

Auch wenn de Ridder bei vielen Halbgöttern in Weiß anecken wird, ist sein Standpunkt überzeugend, weil er strikt vom leidenden oder sterbenden Menschen her argumentiert."

Michael Zick

Autor: Michael de Ridder
Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt, München 2010
Seiten: 320 S.
Preis: € 19,95
ISBN: 978–3–421–04419–8

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/buchtipps/312725.htm...
Quelle: wissenschaft.de Newsletter vom 15.01.2011


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