"Wenn es um die Prognose von Magenkrebspatienten im Stadium III oder IV nach einer Operation geht, gab es bisher keine einheitlichen Aussagen darüber, welche Aussagekraft für die Patienten eine solche Krebserkrankung bei Familienmitgliedern ersten Grades hat. Koreanische Onkologen haben jetzt in einer retrospektiven Studie eine Assoziation mit einem verbesserten Überleben nach einer Operation mit kurativer Intention festgestellt und bestätigen damit frühere Studienergebnisse.
Das persönliche Risiko, an Magenkrebs zu erkranken, ist etwa 3,7-mal größer, wenn ein Familienmitglied ersten Grades – also Eltern, Kinder, Geschwister – bereits an einem Magenkarzinom erkrankt ist. Südkoreanische Onkologen haben jetzt in einer großen retrospektiven Studie geprüft, ob eine solche Familienanamnese mit einer besseren Prognose bei solchen Patienten assoziiert ist, die wegen eines Adenokarzinoms des Magens mit kurativer Intention operiert worden waren. Für die Studie wurden Daten von 1.273 Patienten ausgewertet, von denen 263 Studienteilnehmer Familienangehörige ersten Grades mit einem Magenkarzinom hatten.
Signifikante Unterschiede nur bei späten Erkrankungsstadien
Ähnlich wie bei Patienten mit Brust- oder Darmkrebs waren fünf Jahre nach Studienbeginn in der koreanischen Studie die Gesamtüberlebensrate (OS), die Überlebensrate ohne Rezidiv (RFS) und die Überlebensrate ohne Krankheitszeichen (DFS) deutlich höher bei Patienten mit einem an Magenkrebs erkrankten Elternteil, Geschwister oder Kind. Vergleichsgruppe waren Magenkrebspatienten ohne positive Familienanamnese.
Signifikante Unterschiede bei diesen Parametern im Vergleich zu Patienten ohne entsprechende Familienanamnese gab es allerdings nur bei Patienten in den fortgeschrittenen Erkrankungsstadien III und IV. Hier lagen die adjustierten HR-Werte (Hazard Ratio) für den Parameter OS bei 0,47, für DFS bei 0,49 und für RFS bei 0,51. Herausgerechnet wurden unter anderem die Parameter Alter, Rauchen, Tumorgröße und -lokalisation sowie Lymphknotenmetastasen. [...]"
Springermedizin.de
, Ärzte Woche 12 /2012
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